Auszug aus dem Kapitel 14 (Brauchtum und Dialekt):
Schwörsheim und Haid befindet sich sprachmäßig zwischen drei großen Stammessprachen: dem Schwäbischen (Wechingen: "noi"), dem Fränkischen (Westheim) und dem Bairischen (Richtung Wemding). In unserer Gegend, dem Übergangs- und Grenzgebiet dieser drei Sprachen ist die Abgrenzung derart ausgeprägt, daß beinahe jeder Ort seine eigene Dialektart besitzt. Wenn sich auch die Mundart noch relativ gut auf dem Land hält, so sind doch mehr und mehr "Hochdeutschsprechende" auch auf dem Land anzutreffen, wobei zunehmend auch Einheimische versuchen, sich durch die Erziehung der Kinder mit dem Hochdeutschen von der Landbevölkerung abzugrenzen.
Sagen und Geschichten aus Schwörsheim (Auszüge):
D´Ruababuaba: Die Schwörsheimer hatten früher den Spitznamen "Ruababuaba". Dieser Name stammt noch aus der Zeit, als der Kartoffelanbau noch nicht üblich war. Damals wurden auf den Brachfeldern Rüben angepflanzt, die der Bevölkerung als Nahrung dienten (vor allem zu Rübenkraut verarbeitet). Die Schwörsheimer handelten mit Rüben, die sie mit Fuhrwerken in die umliegenden Märkte und Städte führten.
Mit der Einführung der Kartoffeln im 18. Jh. wurden die Rüben hauptsächlich als Futter für Vieh und Schweine genutzt. Seit der Abschaffung der Dreifelderwirtschaft werden die Rüben auf den abgeernteten Getreidefeldern ("Waisch") angebaut. Der "Waischrübenanbau" war in Schwörsheim bis um 1970 verbreitet.
Bereits 1622 heißt es in der Oettinger Amtsbeschreibung, daß es in Munningen keinen Zoll gibt, aber der Amtsknecht die Schwörsheimer, wenn sie Rüben oder andere Salz durchführen Zoll verlangen muß.
Georg Hertle, Meierssohn von Schwörsheim, der 1625 nach Deiningen heiratete, wird dort später als "Rübenmeier" bezeichnet. Ebenso wird Martin Renner, der 1653 nach Wechingen heiratet, dort als "Rübenmartin" bezeichnet. 1670 ist auch erneut der Handel mit Rüben bezeugt (siehe Strafen).
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